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Im freien Fall

Im freien Fall

Habe mich so sicher gefühlt,
Alles im Plan, alles im Griff
Die Wochentage waren abgesteckt
Der erste Baum gepflanzt 

Karriere, Hochzeit, erstes Kind
Reibungslose Erfolgsgeschichte
Fugenlos glücklich, bruchstellenfrei
Die Zukunft klar im Visier

Dann dieses Messer im Rücken
Sorglos die Gefahr nicht erkannt
Wie schnell Gefühle im Wandel
dich doch zerstören können 

Wenn Liebe zu Hass wird
Die gefühlte Nähe zur Qual
Plötzlich alles genommen
Freier Fall 

Kein Boden, nur Abgrund
Jeder Griff fasst ins Leere
Wo einst Halt war ist nichts mehr
Keine rettende Hand

Geplatzter Lebenstraum
Gestohlener Lebensraum
Gefangen im Aussichtslos
Gebe ich mich hin

Dem erstbesten Gefährten
dem aus einer vollen Flasche
zunächst noch vom Feinsten
schon bald ist’s ein Tetra-Pakt

Gedämpfte Erfahrungen
Verschwommene Einsichten
Die Fassung verloren
vor dem schwankenden Horizont

Ein Tag wie der nächste
das Gleichmaß betrunken
nur selten noch Wallung
Der Geist will ruhen

Ich fühle den Puls
dieses Stürmen und Drängen
Doch mein Körper, der treue
gehört längst nicht mehr mir

Der Blick in den Spiegel
ist der Blick in die Ferne
in ein Gesicht ohne Heimat
Der Verlust der Konturen

Nur selten noch Sehnsucht
kein Zurück als Option
Ich falle weiter

Freier Fall 

Veröffentlicht in Lyrik Under the Bridge

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