In der Novelle „Gedanken falten“ verirrt sich ein von den Einschlägen des Lebens
gezeichneter und aller Kräfte beraubter Bär von einem Mann in einen fremden
Garten und schläft dort auf der Terrasse ein. Die Bewohnerin des Hauses, von
Psychosen und überzogenen Erwartungshaltungen an sich selbst getrieben, spiegelt
ihre Ängste und ihr tiefstes Verlangen im ungebetenen Besucher. Doch mit dem
Erwachen wird alles anders. In einer Welt der Missverständnisse treffen zwei
verlorene Seelen aufeinander, die sich gegenseitig durchleuchten, in die Untiefen
des jeweils anderen eindringen und an einem grauen Spätwinter-Nachmittag ein
Origami der Gedanken und Dialoge falten, das sie zur Quelle der eigenen
Lebenskraft führen wird. Nennen wir es Zufall oder doch Schicksal? Diese Frage
beantwortet „Gedanken falten“ wie von selbst.