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Crete Senesi

Crete Senesi

Die Sonne spiegelt sich in hellen Äckern
Wo einst Ähren wogten widerborstiger Grund,
Es bleibt nur Stroh, dreitagesbärtige Erde
Die Hitze des Tages tief eingebrannt

Das Hin und das Her der Farben und Formen
Ein Aufreißen, Wenden, Zerfurchen und Sein
Ein Kreuzen und Queren, gebrannte Spuren
Eingefasst von dunkelgrünen Zypressenreihen

Gefräste Wege von Wellen getragen,
Der Agri-Artista ein Maler im Feld,
Tiefes Grau trifft auf zart gezeichnete Linien
Hellbraunes Leuchten in Reihe gestellt

Neben verhuschten Wäldern und sandigen Weiten
Schwere Brocken aus Lehm für die Endlosigkeit
Ein Kugeln und Rollen, ein Drunter und Drüber
Ein Flimmern und Flirren, das nach Bildern schreit

Tief in den Senken wie wässerige Augen
Oasen der Hoffnung im kargen Geflecht
Auf den zahllosen Kuppen Häuser und Dörfer
Der Sonne verschlossen, gebrochen das Licht

 Zwischen all den Hügeln der Zerfall der Strukturen
Das stete Bröckeln des senesischen Traums
Aufgerissene Erde, wie offene Wunden
Der Bruch in der Ansicht des harmonischen Raums

Schwer wiegt die Hitze, drückt einen gen Boden
Doch das große Finale im Abendlicht naht
Die wogende Weite wird zum beflügelnden Glück
Wenn Dich die Magie der Crete ergriffen hat 

Veröffentlicht in Lyrik Texte

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